Raus aus dem Museum, rein in die Kita
Das Besondere an dem Projekt: Die Kinder setzen sich in ihrer alltäglichen Umgebung, in ihrer Lebenswelt mit Kunst auseinander. Sie gehen in die artothek, schauen sich dort um, suchen Kunstwerke aus, bringen sie gut verpackt in ihre Kita, stellen sie dort den anderen Kindern vor und suchen einen geeigneten Platz. In den folgenden Wochen setzen sie sich intensiv mit den ausgeliehenen Kunstwerken auseinander, treffen die Künstler/-innen, durchsuchen ihr Viertel nach ähnlichen Motiven und erstellen selbst eigene Kunstwerke. Ein Beispiel hierfür ist die Fotoarbeit „Irgendetwas habe ich vergessen“ von Thomas Böing, die die Kinder ausgeliehen haben. Sie zeigt eine Teigplatte mit ausgestanztem Loch. Die Kinder griffen dieses Motiv auf und bauten es aus Salzteig nach. Dann setzten sie sich mit einem ungewöhnlichen und doch alltäglichen Thema auseinander: Löcher. Sie machten sich auf die Suche und fanden in ihrer Umgebung Löcher in vielen Formen und Größen und mit unterschiedlichen Funktionen.
Jury bescheinigt dem Projekt bereichernde Wechselwirkung
„Bemerkenswert an dem Projekt ‚Das Papperlapapp leiht Kunstwerke aus‘ ist die konsequente und umfassende Erschließung des Lernortes arthothek und weiterer Drittorte über den Zeitraum von vier Jahren“, so die Mixed Up-Jury. „Die Kooperation schafft einen niederschwelligen und individuellen Zugang zu Bildender Kunst und integriert diese in die alltägliche Lebenswelt der Kinder. Über eine kindgerechte Auseinandersetzung mit ausgewählten Kunstwerken, deren Ausleihe und das eigene künstlerisch-kreative Tun werden vielfältige ästhetische Bildungsprozesse angeregt und demokratische Grundprinzipien erlernt. Durch die Einbindung von Eltern strahlt die Kooperation auch auf das Familienleben der Kinder aus und es entsteht eine bereichernde Wechselwirkung.“
Über den Wettbewerb
Der gemeinsam vom Bundesjugendministerium und der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung ausgelobte Mixed Up-Bundeswettbewerb für kulturelle Bildungspartnerschaften will die Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit, Kultur und Bildung verbessern und jungen Menschen Teilhabemöglichkeiten an Musik, Spiel, Theater, Tanz, Rhythmik, bildender Kunst, Literatur, Medien und Zirkus bieten. Durch die Förderung kultureller Bildungsangebote schafft er Voraussetzungen für ganzheitliche Bildung und unterstützt Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung.