Viele Kinder in der Nordstadt haben Übergewicht
Viele Kinder in der Dortmunder Nordstadt wachsen unter schwierigen sozialen Bedingungen auf. Das Einkommen der Menschen ist niedrig, die Arbeitslosigkeit hoch. Überproportional viele Kinder, die in der Dortmunder Nordstadt leben, haben Übergewicht. Gründe sind eine schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung.
Einfühlsame Vorgehensweise notwendig
Das Projekt „Nordstark“ will das ändern und Kinder und ihre Familie für eine gesunde Lebensweise sensibilisieren. Denn mangelndes Wissen, sprachliche und kulturelle Barrieren mindern häufig die Wahrscheinlichkeit, dass Familien sich selbstständig mit dem Thema Gesundheitsprävention beschäftigen. Um sie überhaupt zu erreichen, ist ein niedrigschwelliger Zugang zu den Maßnahmen notwendig. Zudem muss vorab viel Beziehungs- und Vertrauensarbeit geleistet werden. Denn Übergewicht ist ein sensibles und schambesetztes Thema. Viele Familien müssen erst davon überzeugt werden, dass sie von einer Teilnahme am Projekt profitieren und keine Hemmungen haben müssen, an ihm teilzunehmen.
Gesundheitslotsin informiert, berät und begleitet
Erste Ansprechpartnerin für die Familien ist die so genannte Gesundheitslotsin des Projekts. In der Beratungsstelle Westhoffstraße organisiert sie offene Sprechstunden, in denen sie die Eltern und Kinder über gesunde Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit informiert. Bei Bedarf bietet sie außerdem individuelle Sprechstunden für die jeweilige Familie an, in denen gemeinsam ein individuelles Ernährungskonzept und eine Esskultur entwickelt werden – von der Erstellung einer Einkaufsliste über den Einkauf und die Zubereitung bis hin zum Verständnis des gemeinsamen Abendessens als Familienevent. Außerdem informiert die Lotsin über wohnortnahe Sport- und Bewegungsangebote und begleitet die Familien auf Wunsch zu Sportvereinen, bei denen die Kinder ein mehrwöchiges Probetraining absolvieren können. So erhalten sie die Möglichkeit, ihre Neigungen und Fähigkeiten kennenzulernen und ihren Lieblingssport zu finden.
Auch wichtig: ein Netzwerk bilden
Gruppenangebote für Kinder zur gesunden Ernährung und Bewegung in Kooperation mit Grundschulen und anderen Einrichtungen sowie Vorträge, Workshops, Informationsveranstaltungen in Kitas, Schulen und Eltern-Cafés runden das Angebot ab. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich zur Mulitplikatorin / zum Multiplikator ausbilden zu lassen. Projekt-Partner des Sozialen Zentrums Dortmund sind der Verband der Ersatzkassen, das Dortmunder Gesundheits- und Jugendamt und der Stadtsportbund. Die FH Dortmund begleitet und evaluiert das Projekt.
Bild: ©Soziales Zentrum Dortmund